AM81 – Brief an Walter Gropius
Toblach, Mittwoch, 12. Juli 1911 [= Poststempel]


[Postskriptum:] Bitte schick’ mir mein schwarzes Halsbandel – ich brauch’s.

Mein Lieb

Ich denke – 1 – 2 August. Auf 6–8 Tage. Das ganz Genaue hängt von äußeren Umständen ab. Ich werde aber auch die noch zu rechter Zeit mittheilen. Was Du von dem Äußeren schreibst, ist classisch. Heute während einer Wagenfahrt, dachte ich plötzlich: Hoffentlich bringt er den dunklen kurzen Rock mit, der ihm so gut steht[.] —


Auch ich – bin ein Schönheitsfex für Dich. Wenn Du schön bist, habe ich meine helle Freude. Und die Art Deiner Gewandung ist mir – wie ja alles andere auch – tiefst verwandt. Ich freue mich unaufhörlich auf Dich. Im Bett war ich nur, weil ich nicht ganz wohl war. Geliebtes Herz – ob – Tobelbader Tage – neu werden können??? . . . .

Sei mir gegrüßt[.]


Apparat

Überlieferung

, .

Quellenbeschreibung

1 Bl. (2 b. S.) – Briefpapier.

Beilagen

Umschlag, , Berlin-Wilmersdorf | Nicolsburgerplatz 4. G. IV | Herrn Walter Gropius; PSt. (lt. , S. 531, Nr. 112): TOBLACH 2 | 12 | # | 7 A | 11 | c; von WG mit einer 5 versehen (Zur Nummerierung von Alma Mahlers Briefumschlägen).

Druck

, S. 113, bei Anm. 144 (Auszug).

Korrespondenzstellen

Antwort auf WG165 vom 11. Juli 1911 (Deine Kleider, so schlicht und fein, nirgends Willkür, so nahe meinem Stil schw.[arz]-weiß gestreift. Steht Dir so gut. Wir gleichen uns zum complement aus): Heute […] dachte ich plötzlich: Hoffentlich bringt er den dunklen kurzen Rock mit, der ihm so gut steht[.] […] Und die Art Deiner Gewandung ist mir […] tiefst verwandt und WG166 vom 11. Juli 1911 (Wie gefielst Du mir wieder in Deinem Äußeren): Auch ich – bin ein Schönheitsfex für Dich. Beantwortet durch WG167 vom 13. oder 14. Juli 1911 (wirklich nur 8 Tage?): Ich denke – 1 – 2 August. Auf 6–8 Tage und WG168 vom 13. oder 14. Juli 1911 (Das schwarze Halsbandel sende ich Dir nicht): Bitte schick’ mir mein schwarzes Halsbandel – ich brauch’s.

Datierung

Poststempel: Monatsziffer unvollständig und nicht lesbar.

Schreibdatum: irrtümlich „Wien, ‚15ten‘, vermutlich 15. Aug. 1911“ (, S. 449, Anm. 144, irrtümliche Zuordnung des dortigen Auszugs zu AM83).

Folgt Poststempel. Monat Juli aus Briefinhalt und WGs chronologischer Briefnummerierung erschlossen.

Übertragung/Mitarbeit


(Philipp Borkowitsch)
(Pia Schumacher)


A

Ursprünglich: 6.

B

schreibst – aus dem Entwurf WG165 vom 11. Juli 1911.